Da nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch grundsätzlich jeder zu Schadenersatz verpflichtet ist, der anderen Personen einen Schaden zufügt, sollte man eine private Haftpflichtversicherung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schnell ist eine Unachtsamkeit passiert, die man meist sehr teuer bezahlen muss. Die Kinder spielen Fußball und schießen den Ball versehentlich durch das Fenster eines Anwohners. Jemand macht eine verkehrte Drehung und verschüttet sein Getränk über das Handy des Sitznachbarn. Dies sind noch relativ kleine Sachschäden.
Eine Haftpflichtversicherung ist eigentlich unverzichtbar
Schlimmer wird es, wenn beispielsweise ein ausweichender Fahrradfahrer einen Unfall hat oder ein Rentner versehentlich angestoßen wird und schwer stürzt. Solche Personenschäden, die vielleicht sogar zur Invalidität führen, können ohne private Haftpflichtversicherung eine lebenslange finanzielle Belastung darstellen. Auch fahrlässig verursachte Brandschäden sind für die meisten unversicherten Menschen nie mehr ganz zu bezahlen. Die private Haftpflichtversicherung ist eigentlich unverzichtbar! Wenn man 1. der Verantwortung gerecht werden will und 2. man gleichzeitig dazu das eigene Vermögen schützen möchte. Bei mutwilliger Zerstörung oder absichtlicher Schädigung von Personen zahlt selbstverständlich keine Versicherung.
Eine Haftpflichtversicherung ist vergleichsweise günstig. Daher sollten bestimmte Personengruppen auch auf zusätzliche Regelungen achten. Das gilt auch für Verträge, die man schon abgeschlossen hat und veränderten Lebensumständen anpassen muss. Niedrigere Beiträge gibt es für eine Selbstbeteiligung und jährliche Zahlungsweise. Paare und Familien können einen gemeinsamen Vertrag abschließen. Kinder unter sieben Jahren sollten explizit mitversichert sein. Die private Haftpflichtversicherung der Eltern gilt ebenfalls für volljährige Kinder ohne Beruf. Wer mit seinen Kindern verreist, ist dann auch im Ausland geschützt.
Zusätze in der Haftpflichtversicherung
Man sollte darauf achten, dass die Versicherungssumme auch hoch genug ist. Empfehlenswert ist eine Summe von drei Millionen Euro oder mehr, damit der Versicherte nicht doch mit seinem Vermögen haften muss. Außerdem sind weitere Deckungen sinnvoll. Die Forderungsausfalldeckung springt dann ein, wenn eine unversicherte Person den Versicherten schädig und kein Vermögen hat. Hausbesitzer, Vermieter und Halter von großen Tieren müssen ebenfalls auf ihre Gefahrenquellen achten und diese in die Versicherung aufnehmen. Dagegen ist für Sportler, Verkehrsteilnehmer und ehrenamtliche Helfer kein Zusatz notwendig. Sind alle persönlichen Eigenheiten berücksichtigt und aktuell, ist der privat Haftpflichtversicherte gut geschützt.